Die wvib Schwarzwald AG versteht sich als Netzwerk und Sprachrohr des industriellen Mittelstands im Südwesten. Als realistische Stimme der Vernunft, nah bei den Mitgliedsunternehmen im Einsatz für die soziale Marktwirtschaft.
Spricht man mit Unternehmern über Politik, so landet man immer wieder bei einem Paradoxon: Einerseits werden die Hidden Champions als flexible Spezialisten gelobt. Im gleichen Atemzug sagt die Politik dann aber, der Mittelstand habe „geschlafen" und käme mit E-Mobilität, Globalisierung, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz nicht klar. Das passt so überhaupt nicht zusammen. Kaum jemand ist so resilient durch das Corona-Gewitter und Strukturanpassungen gekommen wie der weltweit aktive industrielle Mittelstand.
Was wir brauchen, ist deshalb eine qualifizierte Prüfung dessen, was den Bedürfnissen dieser Hidden Champions gerecht wird: Flexibilisierung und Entbürokratisierung. Anstelle von Grenzwerten, Quoten, Kontrollen und Strafen braucht es das, was noch unter Gerhard Schröder als „Angebotspolitik" bezeichnet wurde: Gute Infrastruktur, gute Bildung, Vertrauen in Privatinitiative, weniger Bürokratie und eine konkurrenzfähige Steuerlast.
Der Leistung der Hidden Champions werden wir nicht durch Förderprogramme gerecht, sondern durch freien und fairen Wettbewerb. Der Staat darf nicht versuchen, der bessere Unternehmer zu sein. Beispiele wie Subventionen für Diesel und Kohle gibt es genug. Die Politik sollte das innovative Potenzial der viel gepriesenen Hidden Champions besser nutzen. Bisher legt sie dem Mittelstand eher Steine in den Weg.
Es wäre an der Zeit, auch in der Wirtschaftspolitik die Hidden Champions als das zu betrachten, was sie sind: das Rückgrat unserer Wirtschaft.
Dr. Christoph Münzer ist Hauptgeschäftsführer der wvib Schwarzwald AG, einem 75 Jahre alten Industrienetzwerk mit Sitz in Freiburg, über 1000 Mitgliedern mit weltweit 362.000 Arbeitsplätzen. Der Verband hat mit den Stuttgarter Thesen ein Manifest für die öko-soziale Marktwirtschaft verabschiedet. www.wvib.de